Jahresthema 2005/2006: „... dass ich sicher wohne“

„Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau“, schreibt Schiller in seinem „Lied von der Glocke“. Während er den Mann „hinaus ins feindliche Leben“ schickt, weist er der Frau ihren Platz im Haus zu. Der häusliche Innenbereich - schon seit biblischen Zeiten gilt er als Refugium der Frau, wie in der Sprüchesammlung im „Lob der tüchtigen Hausfrau“ deutlich wird. Und bleibt es auch bis heute: Wohnen - ein Frauenthema!
Eben so alt wie diese Rollenzuweisung ist die Abwertung der Hausarbeit, an der selbst die Feministinnen der 70er Jahre teilhatten. Dabei ist der volkswirtschaftliche Nutzen der sog. Reproduktionsarbeit von unschätzbarem Wert für jede Gesellschaft. Sicher zu wohnen ist eines der Grundbedürfnisse des Menschen. Das wird in dem gotischen Wort „wunian“ (Bleiben/Wohnen) deutlich, welches auch bedeutet: zufrieden sein, zum Frieden gebracht, in ihm bleiben.
Nicht überall auf der Welt leben Menschen in gesicherten Wohn-Verhältnissen. Wir Christen sind nicht nur zur Gastfreundschaft aufgerufen, sondern beauftragt dafür zu sorgen, dass die gesamte Erde ein bewohnbarer Ort für alle Menschen bleibt und wird. „Ökumene“, der von Menschen bewohnte Erdkreis, bezeichnet uns als weltweite Christenheit und ruft uns heraus aus dem „Gewohnten“.
Sicherheit geben uns Gottes Verheißungen: „Gott wird seine Wohnung unter den Menschen nehmen“ (Offb. 21,3) und „auch das Volk wird endlich sicher wohnen“ (Jes. 32,18).

Wir geben eine Arbeitshilfe für die Frauengruppen in den Kirchengemeinden heraus und stehen als Referentinnen zum Jahresthema zur Verfügung.