Taiwan im Mittelpunkt
Vorbereitung auf den Weltgebetstag mit Vortrag, Musik und Gesprächen
Die Leitung lag bei Pfarrerin Brigitte Fenner und einem ökumenischen Team. Pfarrerin Susanne Tono informierte im bebilderten Vortrag über das Land. Schon das Titelbild zum Weltgebetstag, das die junge Künstlerin Hui-Wen Hsiao gemalt hat, zeigt die Schönheit des Landes mit grünen Hügeln und farbenreichen Orchideen. Der Inselstaat mit 23 Millionen Menschen liegt zwischen Japan und den Philippinen. Er besteht aus einer Hauptinsel und über 100 weiteren Inseln vor dem chinesischen Festland. Seine Fläche ist etwa so groß wie Baden-Württemberg. In seiner Hauptstadt Taipeh leben 3,5 Millionen Menschen. Dichter Dschungel und bergige Landschaften bedecken über ein Drittel der Landschaft. Auf vielen Feldern wird das Grundnahrungsmittel Reis angebaut. Die taiwanesische Küche gilt als Paradies für Vegetarier. Frauen und Männer sind gleichgestellt. Traditionell leben Kinder, Eltern und Großeltern zusammen in Großfamilien.
Taiwan ist stolz auf seinen Wohlstand und seine Demokratie, die allerdings immer stärker durch die Einflussnahme Chinas bedroht ist.
Das Land ist der weltweit größte Produzent von Computerchips mit vielen Handelsbeziehungen. Seit 1996 wird der Präsident demokratisch gewählt und seit 2019 dürfen gleichgeschlechtliche Paare heiraten. Damit nimmt Taiwan eine Vorreiterstellung in Asien ein. Die Frauenbewegung ist eine treibende Kraft der Demokratie. Es herrscht Religionsfreiheit und das Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen verläuft friedlich. Diverse Religionen sind durch Tempelanlagen im ganzen Land präsent. Den chinesischen Volksglauben praktizieren 40 Prozent, Buddhismus und Daoismus 37 und das Christentum 5 Prozent der Bevölkerung. Unter den indigenen Einwohnern gehören 60 Prozent einer christlichen Kirche an.
Brigitte Fenner kam mit zwei Frauen aus Taiwan ins Gespräch, die schon lange in Deutschland leben. Fan-Chin Chai wohnt seit 40 Jahren in Detmold und Yi-Wen Lai kam 2004 zum Musikstudium nach Detmold und arbeitet nun als Kirchenmusikerin in Heidenoldendorf. „Wenn wir an Taiwan denken, bekommen wir immer noch Heimweh und vermissen besonders das leckere Essen mit sonnengereiften Früchten, die Strände, Natur und Berge“, meinten sie. Aufgrund der Pandemie konnten sie in den vergangenen Jahren ihre Heimat nicht besuchen.
Shih-En Hung, der vor drei Jahren sein Musikstudium in Detmold begann, interpretierte auf der Geige beeindruckend die Vertonung von Psalm 23 des taiwanesischen Komponisten Tyzen Hsiao (1938-2015), die Yi-Wen Lai am Klavier begleitete. Der Eine-Welt-Laden Alavanyo bot fair gehandelte Produkte an und Annette Wolf begleitete die liturgischen Lieder des Weltgebetstages am Klavier.
07.12.2022