15 Religionslehrerinnen und ein Lehrer habe ihre Vokation erhalten. Darüber freuen sich Andreas Mattke (links) und Lothar Teckemeyer (rechts).

Fahre hinaus, wo es tief ist

Fünfzehn Lehrerinnen und ein Lehrer erhalten kirchliche Lehrerlaubnis für Evangelischen Religionsunterricht

Kreis Lippe/Detmold. Fünfzehn Lehrerinnen und ein Lehrer aus Westfalen und Lippe haben in einem Gottesdienst in der evangelisch-reformierten Christuskirche in Detmold am Freitag, 6. September, die Vokation der Evangelischen Kirchen erhalten.

Dabei handelt es sich um die kirchliche Lehrerlaubnis, die nach dem nordrhein-westfälischen Schulgesetz und der Vokationsordnung der Kirchen Voraussetzung ist, um Evangelischen Religionsunterricht an Schulen erteilen zu dürfen. Der Gottesdienst ist der Abschluss einer gemeinsamen Vorbereitungswoche, die der Berufung vorangeht.

„Ein besonderer Tag im Leben von Religionslehrern“, sagte Andreas Mattke, Landespfarrer für Kirche und Schule, und begrüßte Angehörige, Freunde sowie Vertreter von Schulen. Mattke, Pfarrer i.R. Lothar Teckemeyer und Kirchenrat Thomas Warnke waren in der Vorbereitungswoche unter der Überschrift „Der Mensch – Ebenbild Gottes“ mit den Teilnehmern über verschiedene Themen rund um den Religionsunterricht ins Gespräch gekommen – mit einem Fokus auf die Reformation. „Religiöse Bildung gehört zur DNA der Reformation dazu“, wie Thomas Warnke in seinem Grußwort betonte. Denn Martin Luther habe die Bibel in mühsamer Arbeit übersetzt, damit alle Menschen sie lesen können. Den Religionslehrkräften gab Warnke mit auf den Weg: „Was Sie tun, ist wichtig!“ Schule habe sich aus den unterschiedlichsten Gründen verändert, das Unterrichten sei nicht leichter geworden. „Sie tragen eine Fackel. Halten Sie sie hoch. Es ist nicht die Fackel der Wahrheit und der unumstößlichen Richtigkeit. Es ist das Feuer der Hoffnung, der Ermutigung und der Zuversicht.“

Andreas Mattke berichtete, wie die Gruppe fast jeden Morgen einen Bibeltext gelesen und dann Worte und Wendungen aus dem jeweiligen Text wiederholt und bedacht habe. Im Gottesdienst geschah dies aus Lukas 5,1-11, „Der Fischzug des Petrus“, also dem Text, der die Berufung der Jünger am See Genezareth beschreibt. „Fahre hinaus, wo es tief ist", wählte Andreas Mattke und ging in seiner Predigt darauf ein. Die Fischer fahren auf Jesu Wort hin an die tiefste Stelle des Sees und werfen ihre Netze aus. Hatten sie vorher überhaupt keine Fische gefangen, ist es jetzt ganz anders, so Mattke: „Die Fülle ist so groß, dass die Netze fast reißen.“

In festgefahrenen Situationen etwas Neues zu wagen, war ein Gedanke, den der Landespfarrer den Lehrern aus diesem Bibeltext mit auf den Weg gab, ebenso wie: „Religionsunterricht heißt auch, Menschen in die Tiefe zu führen, so dass sie ein Gespür für die Fülle des Lebens bekommen.“ Der feierliche Gottesdienst in der Christuskirche erhielt zusätzlich eine besondere Note durch die musikalische Begleitung und Liedinterpretationen von Max Jenkins am Klavier. 

Die Vokation haben erhalten: Monika Christine Bamberger (Detmold), Viola Pallas (Bad Salzuflen-Knetterheide), Lena Schulte (Detmold), Birthe Treptow (Detmold), Hannah Fiedler (Detmold), Freya Moerkerk (Sundern), Denise Honvehlmann (Detmold), Linda Nitsch (Detmold), Kerstin Laura Marxmeier (Bad Salzuflen), Carolin Kopsieker (Vlotho), Jennifer Rosenau (Eisbergen-Veltheim), Viktoria Bohlmeier, Wichern-Lohe, Eduard Wolf (Minden), Vanessa Bürger (Lemgo), Petra Züchner (Lemgo), Miriam Dahmen (Hamm).