Abschied aus Schötmar
Pfarrer Matthias Schmidt geht in den Ruhestand
In seiner Predigt im Abschiedsgottesdienst nahm er den Sternenhimmel in der Apsis der Kirche zum Thema. Zahlreiche Gemeindemitglieder und Weggefährten waren nach Schötmar gekommen.
An den Säulen der Kirche hatte Matthias Schmidt weitere bunte Sterne angebracht, die seinen Lebensweg nachzeichneten.
Aufgewachsen in Helpup in Oerlinghausen, führte ihn das Pfarramtsstudium nach Bethel und Heidelberg. „Das Studium der Theologie ist keine Gefährdung, sondern eine Horizonterweiterung des Glaubens“, betonte er. Wo er vorher eine Pfütze vermutet habe, habe er einen ganzen Ozean entdeckt. Es folgten das Vikariat an der Gesamtschule Leopoldshöhe und in der Kirchengemeinde Hohenhausen sowie eine prägende Zeit in der Kirchengemeinde Istrup und dem Arbeitslosenzentrum Blomberg, wo er lernte, Menschen in alltäglichen Notsituationen zur Seite zu stehen.
1999 zog er mit seiner Frau und den beiden Kindern nach Schötmar – seine längste Zeit. Noch heute erinnere er sich daran, wie er über den Seiteneingang erstmals in die Kilianskirche hereingetreten sei und über ihre enorme Größe gestaunt habe. Später übernahm er in weiteren Gemeinden einen zusätzlichen Dienst, zunächst in Wülfer-Knetterheide, dann in Kachtenhausen, Lage und schließlich in St. Nicolai in Lemgo, wo er auch noch in den nächsten Monaten tätig sein wird.
„Das alles geschah unter dem Sternenhimmel der Verheißung“, erklärte Matthias Schmidt. In seiner Predigt betonte er, dass Menschen schon immer auf der Wanderung gewesen sein, um der Verheißung zu folgen. „Die Bibel ist voll von Geschichten des Umbruchs und des Neuanfangs, in denen Menschen ihr angestammtes Umfeld verlassen.“ Auch Jesus und seinen Eltern sei Asyl gewährt worden. „Flucht und Migration sind eine Realität des Lebens.“ Die christliche Gemeinde lebe von Begegnungen, die er in seiner Dienstzeit immer wieder gerne gehabt habe.
Superintendentin Birgit Krome-Mühlenmeier, die die sogenannte Entpflichtung zur Versetzung in den Ruhestand formal vornahm, stellte fest, dass Matthias Schmidt überall die Spuren seines Wirkens hinterlassen und dafür gesorgt habe, dass „das diakonische Profil der Kirche in das Gemeinwesen ausstrahlt.“ Ähnliches betonte auch der Bad Salzufler Bürgermeister Dirk Tolkemitt in einem Grußwort. „Die Kirche wäre heute nicht so voll, wenn Sie in den verschiedensten Feldern nicht einiges richtig gemacht hätten.“ Der Kirchenvorstand sowie die Mitarbeiterinnen des Gemeindebüros der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Schötmar verabschiedeten sich mit lustigen Gesangsdarbietungen von ihrem scheidenden Pfarrer, der beim anschließenden Empfang im angrenzenden Gemeindehaus noch unzählige Hände schütteln und herzliche Abschiedsworte entgegennehmen konnte.
30.10.2025
