Lippische Landeskirche auf Konsolidierungskurs

Kirchenrat Martin Bock informiert die Landessynode über Konsolidierungsszenario – weiteres Vorgehen ist beschlossen

Kreis Lippe/Lemgo. Die Lippische Landeskirche muss sich weiterhin auf sinkende Mitgliederzahlen und weniger Einnahmen aus der Kirchensteuer einstellen. Die künftige Entwicklung kirchlicher Arbeit hängt auch von einer soliden Finanzierung ab.

Bis zum Jahr 2035 rechnet die Lippische Landeskirche mit einem Rückgang der Einnahmen aus der Kirchensteuer um viereinhalb Prozent pro Jahr. Der Juristische Kirchenrat Martin Bock hat der Landessynode auf ihrer Tagung am Freitag, 27. Juni, ein Konsolidierungsszenario für die kommenden Jahre vorgestellt. Die Synodalen haben das weitere Vorgehen beschlossen.

Landeskirche

Von den Kirchensteuereinnahmen entfallen 32 Prozent auf die Landeskirche (zum Beispiel für Diakonie, Ökumene, Bildungsarbeit, Verwaltung). Die zurückgehenden Kirchensteuern haben erhebliche Auswirkung auf das Haushaltsvolumen. Sie sind neben anderen Säulen der Finanzierung die Haupteinnahmequelle für die kirchliche Arbeit. 

Die Synode hat das Landeskirchenamt beauftragt, zur Sommersynode im kommenden Jahr eine Planung über fünf Jahre vorzulegen. Grundlage ist ein Rückgang des jeweiligen Haushaltsvolumens von drei Prozent pro Jahr. Die Planung soll die entsprechenden Auswirkungen auf die Aufgabenerfüllung, einschließlich einer Wirkungsanalyse, darstellen. Es gilt der Grundsatz, dass neue Daueraufgaben und die entsprechenden Ausgaben nur dann in die Haushaltsplanung übernommen werden dürfen, wenn Ausgaben in entsprechender Höhe an anderer Stelle dauerhaft entfallen. Ab 2027 soll der Haushalt ausgeglichen in Einnahme und Ausgabe sein und ohne Rücklagenentnahme auskommen.

Gemeindepfarrdienst

30 Prozent der Kirchensteuer fließen in die Finanzierung der Gemeindepfarrstellen. Auch hierfür greifen Sparmaßnahmen - dieser Haushalt (Pfarrstellenbesoldungshaushalt) ist spätestens im Haushaltsjahr 2027 ohne Rücklagenentnahmen ausgeglichen zu planen.

Kirchengemeinden

38 Prozent der Kirchensteuer gehen an die Kirchengemeinden (zum Beispiel für Jugendarbeit, Kirchenmusik, Kindergarten, Kirchgebäude). Die Kirchengemeinden werden informiert, um die Planungen zur Konsolidierung in ihren Haushalten zu berücksichtigen.

Weitere Planungen

Innerhalb der nächsten zehn Jahre ist mit einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen auf 21,5 Millionen zu rechnen. Für 2025 hat die Landeskirche noch mit 34 Millionen Euro geplant.

Ein Konzept für ein globales Konsolidierungsziel soll bis zur Herbstsynode 2026 vorliegen. Dabei sollen auch Kooperationen mit anderen kirchlichen Stellen, diakonischen Einrichtungen sowie das Outsourcing auf externe Dienstleister bedacht werden.

 

 

Weitere Infos zur Lippischen Landeskirche:

Rund 129.000 Gemeindeglieder
65 reformierte und lutherische Gemeinden (54 ref., 10 luth., 1 ev.*)
4 reformierte und 1 lutherische Klasse
57 Synodale
Weitere Infos u.a. zu Struktur und Finanzen:

www.lippische-landeskirche.de/transparenz
 

*  Lockhausen-Ahmsen ist eine evangelische Kirchengemeinde mit Mitgliedschaft in der reformierten Klasse West und in der Lutherischen Klasse.

 

Die Verhandlungen der Lippischen Landessynode am 27. und 28. Juni können über www.lippische-landeskirche.de mitverfolgt werden.