Lippische Landessynode tagt in Detmold

Der Haushalt für 2026, der Zukunftsprozess und das Verfahren zur Neubesetzung von Leitungsstellen sind Themen der Tagung

Kreis Lippe/Detmold. Die Synode der Lippischen Landeskirche kommt am Montag, 24., und Dienstag, 25. November, zu ihrer Herbsttagung in Detmold zusammen.

Auftakt ist am Montag um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Erlöserkirche am Markt. Im Anschluss findet die Tagung im Landeskirchenamt, Leopoldstr. 27, statt.

Zu Beginn wird Landessuperintendent Dietmar Arends unter dem Titel „Missionarisch Kirche sein“ im Bericht des Landeskirchenrates aktuelle Fragestellungen und Entwicklungen in der Lippischen Landeskirche thematisieren. Arends: „Wie können wir heute verantwortet über Mission sprechen, wie werden wir als Kirche unserer Sendung in die Welt gerecht und wie erreichen wir neue Zielgruppen? Viele Arbeitsbereiche berichten unter diesem Blickwinkel aus ihrer Arbeit im vergangenen Jahr.“ Weitere Themen im Bericht sind der Zukunftsprozess der Landeskirche, neuere Entwicklungen im Verkündigungsdienst, das Thema „Standpunkte beziehen“ oder auch die Beratung im Zusammenhang mit Kriegsdienstverweigerung.

 

Haushalt 2026

Den Synodalen liegt ein Beschlussvorschlag zum Haushalt 2026 vor.

Grundlage des Haushalts sind geplante Einnahmen aus der Kirchensteuer von 32,5 Millionen Euro. „Wir sind jetzt an dem Punkt, dass wir aufgrund des Mitgliederrückgangs mit sinkenden Einnahmen aus der Kirchensteuer rechnen müssen“, erklärt der Juristische Kirchenrat Martin Bock. „Wir prognostizieren einen Rückgang von 4,5 Prozent jährlich.“ Aus diesem Grund befindet sich die Lippische Landeskirche in einem Konsolidierungsprozess, in dem in jedem Bereich die Aufgaben auf den Prüfstand gestellt und Veränderungspotentiale festgestellt werden: „Konsolidierung bedeutet haushälterisch: wir wollen unseren Haushalt stark machen. Im Vordergrund steht dabei, die Lippische Landeskirche in den kommenden zehn Jahren auf ein finanzielles Fundament zu setzen, mit dem sie ihren Auftrag gut erfüllen kann. Konsolidierung bedeutet in Bezug auf unseren Auftrag, dass wir unsere Angebote entsprechend unserer finanziellen Leistungsfähigkeit an den Bedürfnissen der Menschen in Lippe ausrichten“.

Dies soll ab 2027 auch ohne Rücklagenentnahme erfolgen: „Diese Aufgabe hat uns die Landessynode gestellt. Für 2026 schaffen wir das noch nicht – wir müssen aus den Rücklagen sowohl 1,2 Millionen Rücklagen für den landeskirchlichen Haushalt als auch für den Haushalt entnehmen, aus welchem die Pfarrerinnen und Pfarrer in den Gemeinden bezahlt werden.“ Insgesamt verfügt die Lippische Landekirche derzeit noch über ausreichende Rücklagen: „Doch Rücklagen sind endlich“ so Martin Bock: „Darum der Auftrag, ab 2027 einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen.“

 

Weitere Themen

Auf der Tagesordnung steht auch ein Bericht über die Umsetzung der nächsten Schritte im Zukunftsprozess „Kirche in Lippe – auf dem Weg bis 2030“.

Die Synodalen befassen sich zudem mit der Einführung der überarbeiteten reformierten Liturgie für die reformieren Kirchengemeinden der Lippischen Landeskirche.

Der Landessuperintendent wird über den Stand der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt berichten. Zu Gast sind Vertreter der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission West (URAK). Die URAK ist für Transparenz und vergleichbare Standards der Aufarbeitung in den drei Landeskirchen und der Diakonie in Rheinland, Westfalen und Lippe zuständig.

Die Synodalen werden sich auch mit dem Verfahren zur Neubesetzung von zwei Ämtern in der Kirchenleitung befassen: Landessuperintendent und Theologischer Kirchenrat. Der amtierende Theologische Kirchenrat Thomas Warnke wird zum 1. Januar Nachfolger von Susanne Eerenstein in der Leitung des Evangelischen Beratungszentrums der Lippischen Landeskirche. Die Amtszeit von Landessuperintendent Dietmar Arends endet nach zwölf Jahren zum 1. März 2026.


Infos zur Lippischen Landeskirche:

Rund 128.000 Gemeindeglieder
65 reformierte und lutherische Gemeinden (54 ref., 10 luth., 1 ev.*)
4 reformierte und 1 lutherische Klasse
57 Synodale


*  Lockhausen-Ahmsen ist eine evangelische Kirchengemeinde mit Mitgliedschaft in der reformierten Klasse West und in der Lutherischen Klasse.


Weitere Infos u.a. zu Struktur und Finanzen:

www.lippische-landeskirche.de/transparenz